Presseinformation: Protesttag mit verkürzten Öffnungszeiten: 7,5 Stunden sind nicht genug!

Brandenburger Kitaträger fordern von der Landesregierung eine Änderung des Kitagesetzes (KitaG).

Kampagne Kitagesetz Brandenburg 2018

Potsdam, 25.05.2018. Für die Kitaträger im Land Brandenburg ist eine Schmerzgrenze erreicht. Gemeinsam fordern Vertreter des Paritätischen Landesverbands, des AWO Bezirksverbands Potsdam sowie des AWO Landesverbands, des Deutschen Roten Kreuz, der Caritas und der Diakonie, FRÖBEL und die GEW die Landesregierung auf, das Brandenburgische KitaG zu ändern. Es geht darum, die Kommunen dabei zu unterstützen, die in der Praxis benötigten Betreuungszeiten von bis zu 10 Stunden mit zu finanzieren. „Die Politik muss handeln. Die aktuellen Regelungen im KitaG spiegeln längst nicht mehr die Realität in vielen Kindertagesstätten wieder, die mit gleichem Personal immer längere Betreuungszeiten abdecken müssen“, so Andreas Kaczynski, Vorsitzender der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege – Spitzenverbände im Land Brandenburg.

Als deutliches Signal an die Politik öffnen Kitas der beteiligten Träger am 25. Mai 2018 nur für 7,5 Stunden. Die fehlende Anerkennung des wachsenden Bedarfes an langen Betreuungszeiten setzt in der Praxis Familien, Kinder und Erzieherinnen bzw. Erzieher gleichermaßen unter Druck. Die dringend notwendige Anpassung des KitaG ist sowohl eine Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als auch für die Attraktivität des Arbeitsplatzes Kita – beides sind erklärte Ziele der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik.

Das Brandenburgische Kitagesetz (KitaG) unterscheidet pauschal nur zwischen den Betreuungszeiten bis zu 6 Stunden (Mindestbetreuungszeit) und mehr als 6 Stunden (verlängerte Betreuungszeit) täglich. Für unter Dreijährige Kinder, die mehr als 6 Stunden täglich betreut werden, ist ein Verhältnis Erzieher/ Kind von 1:5 und für über Dreijährige von 1:11,5 vorgesehen. Diese durch das Land Brandenburg mit den Kommunen finanzierte Personalzumessung ist nur bis zu einer maximalen Betreuungszeit von 7,5 Stunden pro Tag aufrecht zu erhalten. Tatsächlich benötigen viele Eltern aufgrund von Berufstätigkeit und langen Fahrwegen Betreuungszeiten von bis zu 10 Stunden oder auch mehr.

Durch diese längeren Betreuungszeiten verschlechtert sich das Fachkraft-Kind-Verhältnis und erhöht sich die Belastung für Erzieherinnen und Erzieher erheblich.

Der Personalschlüssel in Brandenburg ist laut dem Bertelsmann Ländermonitor 2016 einer der schlechtesten in Deutschland. „Die Landesregierung hat es mit der Änderung des Kitagesetzes jetzt in der Hand, etwas für die Qualität in Kitas zu tun. Immerhin geht es um das Recht der Kinder auf gute Bildung und Betreuung“, so Spieker abschließend. Die beteiligten Träger betreiben fast die Hälfte aller 1870 Kitas im Land Brandenburg.

Hinweis:

Am 30. Mai 2018 von 8:00 – 11:00 Uhr ziehen wir gemeinsam mit Eltern, Erzieher*innen und Kindern vor den Landtag und begleiten laut und bunt die 3. Lesung zum Kitagesetz.

Ansprechpartnerin Presse:
Beatrice Strübing
Pressesprecherin bei FRÖBEL
Tel.: 030-21235 333
E-Mail: beatrice.struebing@froebel-gruppe.de